In Licht getauchte Klangbilder und ein Flügel stehen im Mittelpunkt dieses Konzeptes.
Erstmalig
ist in eine mehrkanalige Klanginstallation ein Yamaha Disklavier integriert. Das
Instrument spielt aus der Mitte der Lautsprecheranordnung und seine Tasten
bewegen sich scheinbar von allein.
Weite,
sphärische Klänge und orchestrale Flächen bilden harmonische Formen und ein
unsichtbarer Pianist spielt den Flügel im sanften Wechselspiel der Farben, die
mit der Musik korrespondieren.
Durch
die mehrkanalige Lautsprecheranordnung wandern die Klänge und Melodien durch
den Raum, ändern ihre Richtung oder schweben davon. Es entsteht eine ganz
besondere Atmosphäre, die zum Verweilen einläd und von Besuchern als
entspannend und anregend zugleich empfunden wird.
Die Idee hinter dem Konzept
Bereits
antike Philosophen spekulierten darüber, ob es außer den bekannten vier
Elementen noch ein fünftes gäbe. Sie vermuteten einen feinsten Urstoff, die
Quintessenz bzw. den „Äther“. Die Alchemisten begaben sich ebenfalls auf
die Suche nach dieser Quintessenz. Sie wollten den „Stein der Weisen“ finden
und glaubten, dass die Ganzheit als Funke in allen Elementen enthalten sei, und
dass das Prinzip der Metamorphose auf die gesamte Schöpfung zuträfe. Einige
glaubten sogar, es sei möglich, einfache Metalle in Gold zu verwandeln, andere
waren überzeugt, dass Menschen die Möglichkeit haben, Weisheit zu erlangen, so
wie ein Metall im Laufe der Zeit zu purem Gold werden kann.
Der Arzt Paracelsus suchte
nach einer göttlichen, geheimen, unsichtbaren Essenz, dem Mysterium, das in den
Dingen ist und gab ihm den Namen „Arkanum“. Für ihn war der Prozess der Läuterung
und Veredelung der Materie die Methode, um den Geist zu reinigen und Krankheiten
zu heilen.
Mit
den modernen Mitteln der digitalen Klangbearbeitung kreiert der Komponist
Burkard Schmidl neue Klangbilder, indem er die Klänge der Elemente Feuer,
Wasser, Luft und Erde entsprechend der Arbeitsweise der Alchemisten zerlegt, verändert
und neu zusammensetzt. Dabei werden auch thematisch passende Sprachaufnahmen zu
musikalischen Klängen verarbeitet. Naturaufnahmen transmutieren zu einer
akustischen Ursuppe, verwandeln sich zu sphärischen Klangbildern und
harmonischen Formen, aus deren Mitte der Flügel zu spielen beginnt. Die Noten
des unsichtbaren Pianisten sind behutsam gesetzt und oft nur einstimmig. Er
scheint auf der Suche nach der universellen Essenz zu sein. Es entsteht eine
friedvolle Atmosphäre.
"the secret element" auf der Art Cologne 2008: