4-fach quadrophone Beschallung einer Allee
"Klangallee" entstand als Auftragsarbeit eigens für die Landesgartenschau in Fulda und war dort zum ersten mal zu hören.
In 16 Bäumen der Allee sind Lautsprecher installiert. Der Zuhörer
durchschreitet die Musik und bewegt sich im Klangbild. Vorauseilende Rhythmen
oder entgegenkommende Melodien lockern die strenge Geometrie der Allee
auf.
Da die Musik über 16 getrennte Kanäle übertragen wird, ergaben
sich mehrere Möglichkeiten, Klangbilder ineinander zu verschachteln.
Von quadrophonen Strukturen bis hin zu Wandereffekten. Doch nicht nur die
Musik, auch der Besucher ist ja in Bewegung und kann so verfolgen, wie
sich je nach Standort auch das musikalische Mischungsverhältnis ändert.
"Welt Musik" nennt Schmidl seine Mischung aus Pop, Jazz, Klassik,
Meditationsmusik und den Einflüssen anderer Kulturen, die er durch
seine Zusammenarbeit mit indischen und marokkanischen Musikern kennen-
und schätzen lernte. Neben elektronisch erzeugten Klängen integrierte
Schmidl auch eine Vielzahl von Naturaufnahmen und Tierstimmen, um den globalen
Charakter zu unterstreichen. So gelingt in seiner Musik das, wovon man
in der Realität oft nur träumen kann, nämlich daß
verschiedene Kulturen sich befruchten und ergänzen.
Doch soll das Projekt auch Medium für eine Gefühlsbeziehung zwischen
Mensch und Natur sein. Für viele Völker ist oder war es eine
Selbstverständlichkeit den Pflanzen Seele und Geist zuzusprechen.
Die Kompositionen dauern ca. 53 min. und beginnen nach einer kurzen Pause
wieder von vorne. So lädt die "Klangallee" ein zu verweilen,
auf und ab zu spazieren oder gar das Tanzbein zu schwingen.